Schirmherren 2016: | Europäisches Parlament |
Rainer Maria Kardinal Woelki |
|
Programm | Wo & wie | Wir brauchen Sie | Archiv | Über uns | Presse |
- 29.02.2016Rhein-Meeting 2016 – Die Freiheit des Christen teilt sich vor allem im Zeugnis mit
- 12.01.2016Rhein-Meeting 2016 – Über die aktuelle Brisanz der Frage nach der Freiheit
- 23.03.2015Rhein-Meeting 2015 – Erziehung als lebenslanger Prozess
- 15.01.2015Rhein-Meeting 2015 – Über die Bedeutung und Aktualität der Erziehung
- 16.03.2014Rhein-Meeting – Veranstalter freuen sich über Erfolg
- 16.03.2014Referenten / Bildergalerie
- 15.03.2014Referenten / Bildergalerie
- 13.12.2013Europäisches Parlament übernimmt Schirmherrschaft
- 06.11.2013Interview mit Dr. Gianluca Carlin
- 06.09.2013Das neue Kulturereignis
Köln, 15.03.2014
Referenten / Bildergalerie
Der Schirmherr Joachim Kardinal Meisner richtete zu Beginn des neuen Kulturereignisses am Rhein ein Grußwort an die Gäste.
Pater Gianluca Carlin eröffnete das erste Rhein-Meeting und begrüßte die rund 500 Gäste aus ganz Deutschland und Europa.
Vor einem rein ökonomischen Verständnis Europas warnte der irische Journalist und Publizist John Waters zum Auftakt des Rhein-Meetings am Samstag in Köln. Europa sei weit mehr als ein bürokratisches Projekt der EU und dürfe nicht auf die gemeinsame Währung beschränkt werden. Ohne einen inneren Gehalt drohe das Projekt zu scheitern. Der Kolumnist der „Irish Times“ verwies auf die schweren Folgen der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise in seiner Heimat.
Waters machte für die Entwicklung nicht zuletzt den Verlust des religiösen und kulturellen Erbes verantwortlich. „Kultur wurde als irrelevant und unwesentlich, die Seele als ein rückständiger Anachronismus und Glaube als etwas angesehen, das eher toleriert als begrüßt werden muss. Daran droht Europa zu zerbrechen“, so Waters. Der Kontinent müsse „seine verlorene Seele wiederentdecken: das unterdrückte christliche Herz des Kontinents.“
Als gelungenes Beispiel europäischer Integration verwies der italienische Teilchenphysiker Lucio Rossi auf das CERN. Das Gemeinschaftsprojekt lebe aus dem für die europäische Geschichte charakteristischen Forscherdrang, bis an die Grenzen der Wirklichkeit vorzudringen. Dabei gehe es zunächst um den Wunsch nach einer tieferen Erkenntnis der Wirklichkeit, noch vor allem Nutzen.
Dazu gehöre aber auch die Offenheit der Vernunft sowie das demütige Eingeständnis, dass unsere Erkenntnisse stets unvollkommen sind. Rossi gehört zu den Wissenschaftlern, die das sogenannte „Higgs-Boson“, das „Gottesteilchen“ nachgewiesen haben. Angesichts der beeindruckenden wissenschaftlichen Einsichten sei es eine Frage der persönlichen Freiheit, diese als Zeichen für das Geheimnis Gottes zu verstehen oder nicht. Hier sei der Wissenschaftler wie jede andere Person herausgefordert.
Der Freiburger Theologe Joseph Zöhrer erläuterte das Verständnis der Identität Europas aus Sicht von Benedikt XVI. Dabei hob er hervor, dass es sich für den Theologen Joseph Ratzinger vor allem um eine geistig-kulturelle und weniger um eine geografische Einheit handle. Dazu gehöre vor allem die aus der geschichtlichen Begegnung von Judentum und Christentum mit der griechischen Philosophie hervorgegangene Einheit von Glaube und Vernunft.
Für den modernen Staat gehe Ratzinger von einem bleibenden Spannungsverhältnis zwischen dem christlichen Anspruch und der Verpflichtung des Staates zu weltanschaulicher Neutralität aus. Hier müsse immer wieder eine neue Balance gefunden werden. Die Kirche müsse aber gerade auch um des Staates und der Gesellschaft Willen an ihrem Anspruch festhalten. Zugleich rate Ratzinger nach Zöhrers Worten der Kirche, „sich nicht zu einem bloßen Mittel der Moralisierung der Gesellschaft degradieren zu lassen, und noch weniger sich durch die Nützlichkeit ihrer sozialen Werke rechtfertigen zu wollen“. Stattdessen müsse sie zuerst ihrem eigenen Auftrag gerecht werden: „durch Zeugnis, durch Liebe, Leben, Leiden dem Göttlichen den Raum bereiten und so der Gesellschaft helfen, ihre moralische Identität zu finden.“
Ratzinger ist aber Realist genug um zu sehen, dass sich das gemeinsame europäische Erbe mit Appellen allein kaum widerherstellen lasse. Stattdessen setze er vor allem auf das christliche Zeugnis einzelner Persönlichkeiten und schöpferischer Minderheiten.
Beim Konzertabend sang die spanische Sopranistin Manoli Ramírez de Arellano Volkslieder aus ihrer Heimat. Das Programm „Mi cantar, flor de melancolia…“ („Mein Singen, eine Blüte der Sehnsucht…“) bot ein breites Spektrum der reichen musikalischen Tradition Spaniens. Die Musiker führten das Publikum in kurzen Sentenzen in die Lieder und die darin zum Ausdruck kommenden tiefen Fragen und Sehnsüchte ein. Begleitet wurde Ramírez de Arellano von Rafael Andreo, Gitarre; Marco Squicciarini, Gitarre; Lis Nebrada, Cello und Carlos Pérez, Kontrabass.
Pressekontakt
Downloads
- Eröffnungswort
Dr. Gianluca Carlin - Seeking Our European Heart (englisch)
John Waters - Europa im Denken von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt
Dr. Josef Zöhrer
Bilder
Joachim Kardinal Meisner | |
Eröffnung des Rhein-Meetings | |
John Waters | |
Prof. Dr. Lucio Rossi | |
Dr. Josef Zoehrer | |
Konzert mit spanischen Volksliedern |